- Schrammelmusik.
- Schrammelmusik.Neben dem Wiener Walzer und dem Wiener Lied gehört die Schrammelmusik zu den populärsten Erscheinungen der reichhaltigen österreichischen Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts. Namengebend für diese Heurigen-Musik waren die Gebrüder Schrammel — Johann (1850-1893) und Josef (1852-1895). Die Schrammels haben diesen Musiktyp nicht etwa »erfunden«, vielmehr bauten sie auf einer langjährigen, im Volk verwurzelten typisch »Weaner« Tradition auf. Die beiden Geiger gründeten 1878 mit dem Gitarristen Anton Strohmayer (1853-1897) ein Trio, das sich bald in den Wiener Weinkellern großer Beliebtheit erfreute. 1886 kam der Klarinettist Georg Dänzer (1851-1883) dazu. Nach dessen Tod wurde ein Knopfakkordeon (volkstümlich als »Schrammelorgel« bezeichnet) besetzt. Dieses originale Schrammelquartett fand viele Nachahmer auch außerhalb Österreichs. Gelegentlich musizierte man auch mit Volkssängern zusammen. Das Repertoire bestand aus volkstümlichen Liedern und Tänzen, Walzern, Märschen und Ähnlichem. Johann Schrammel selbst komponierte (wie auch sein Bruder) über 150 Stücke, unter anderem den heute noch beliebten Marsch »Wien bleibt Wien« (1887).
Universal-Lexikon. 2012.